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Was sind Anabolika und wie wirken sie im Körper?
Biochemie

Was sind Anabolika und wie wirken sie im Körper?

mdo  Sebastian | April 25, 2023

Auf der Suche nach dem perfekten Körper?

In diesem Artikel möchte ich dir alles Wissenswerte über Anabolika erklären und wie sie im Körper wirken. Als Fitnessbegeisterte bist du vielleicht schon mal mit diesem Begriff in Berührung gekommen oder hast zumindest davon gehört. Anabolika sind in den letzten Jahren immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, oft im Zusammenhang mit Leistungssport und Doping. Lass uns also gemeinsam in die Welt der Anabolika eintauchen und herausfinden, was es damit auf sich hat.

Anabolika – was ist das überhaupt?

Anabolika sind synthetische, also künstlich hergestellte, Substanzen, die die Wirkung des männlichen Sexualhormons Testosteron imitieren. Sie gehören zur Gruppe der anabolen Steroide, die wiederum eine Untergruppe der Androgene sind. Androgene sind Hormone, die für die Entwicklung und Erhaltung der männlichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich sind.

In der Medizin werden Anabolika zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt, wie zum Beispiel bei Muskelschwund oder Hormonstörungen. Im Sport hingegen werden sie oft missbräuchlich verwendet, um die körperliche Leistungsfähigkeit und das Muskelwachstum zu steigern – was natürlich nicht erlaubt ist.

Chemischer Aufbau Anabolika

Anabolika sind synthetische Derivate des männlichen Sexualhormons Testosteron. Chemisch gesehen gehören sie zur Gruppe der Steroidhormone, die sich durch ihren charakteristischen Aufbau auszeichnen. Steroidhormone bestehen aus vier miteinander verbundenen Kohlenstoffringen (drei Sechserringe und ein Fünfring), die als Grundgerüst der Molekülstruktur dienen.

Anabole Steroide unterscheiden sich von natürlichem Testosteron durch verschiedene chemische Modifikationen. Diese Veränderungen können die Wirksamkeit, die Halbwertszeit und die Art und Weise, wie sie im Körper abgebaut werden, beeinflussen. Die Modifikationen werden vorgenommen, um die anabole (muskelaufbauende) Wirkung der Substanz zu erhöhen, während die androgene (männliche Geschlechtsmerkmale beeinflussende) Wirkung reduziert wird.

Einige Beispiele für anabole Steroide sind:

Nandrolon (Deca-Durabolin)

Ein weitverbreitetes anaboles Steroid, das eine geringere androgene Wirkung hat als Testosteron und häufig für den Muskelaufbau verwendet wird.

Stanozolol (Winstrol)

Ein anaboles Steroid, das bei der Behandlung von Anämie und Muskelschwund eingesetzt wird. Es hat eine geringere androgene Wirkung und ist auch im Sport als leistungssteigerndes Mittel bekannt.

Oxandrolon (Anavar)

Ein relativ mildes anaboles Steroid, das oft zur Förderung von Kraft und Muskelmasse eingesetzt wird. Es hat eine geringere androgene Wirkung und ist weniger leberschädlich als andere Steroide.

Die chemischen Modifikationen an Anabolika ermöglichen es ihnen, ihre spezifischen Eigenschaften und Wirkungen zu haben. Dennoch ist die missbräuchliche Verwendung dieser Substanzen mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen verbunden.

Wie wirken Anabolika im Körper?

Um zu verstehen, wie Anabolika im Körper wirken, sollten wir uns zunächst anschauen, wie das Hormon Testosteron wirkt. Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon und wird hauptsächlich in den Hoden produziert. Es ist an vielen Prozessen im Körper beteiligt, wie zum Beispiel:

Förderung des Muskelwachstums

Anabolika fördern das Muskelwachstum, indem sie die Wirkung des männlichen Sexualhormons Testosteron imitieren und verstärken. Ihre anabole Wirkung resultiert aus mehreren Mechanismen, die im Körper ablaufen und die Proteinsynthese und das Muskelwachstum fördern. Einige dieser Mechanismen sind:

  • Erhöhung der Proteinsynthese: Anabolika binden sich an die Androgenrezeptoren in Muskelzellen und aktivieren diese. Dadurch wird die Proteinsynthese, also der Aufbau neuer Proteine, in den Zellen stimuliert. Das führt zur Bildung neuer Muskelproteine und somit zu einer Zunahme der Muskelmasse.
  • Stickstoffretention: Anabolika erhöhen die Einlagerung von Stickstoff in den Muskeln. Stickstoff ist ein wichtiger Bestandteil von Aminosäuren, den Bausteinen von Proteinen. Eine positive Stickstoffbilanz – also mehr Stickstoff in den Muskeln als abgebaut – ist entscheidend für das Muskelwachstum.
  • Hemmung des Katabolismus: Anabolika können auch die katabolen (abbauenden) Prozesse im Körper reduzieren, indem sie beispielsweise das stressinduzierte Hormon Kortisol hemmen. Dadurch wird der Abbau von Muskelproteinen verlangsamt, was ebenfalls zum Erhalt und Wachstum der Muskelmasse beiträgt.
  • Erhöhung der Anzahl der Muskelzellen: Einige Anabolika können die Anzahl der Satellitenzellen, die Vorläuferzellen der Muskelzellen, erhöhen. Diese Satellitenzellen können sich mit bestehenden Muskelzellen verschmelzen und so zur Bildung neuer Muskelproteine und letztendlich zum Muskelwachstum beitragen.
  • Erhöhung der Produktion von Wachstumsfaktoren: Anabolika können die Produktion von Wachstumsfaktoren wie dem Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) erhöhen. Diese Wachstumsfaktoren können das Muskelwachstum unterstützen, indem sie die Zellteilung und -differenzierung fördern und die Proteinsynthese stimulieren.

Diese verschiedenen Mechanismen arbeiten zusammen, um das Muskelwachstum zu fördern und die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Dennoch ist die Verwendung von Anabolika mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden, und die missbräuchliche Anwendung dieser Substanzen ist im Sport nicht erlaubt.

Entwicklung und Erhaltung der männlichen Geschlechtsmerkmale

Anabolika wirken auf die Entwicklung und Erhaltung der männlichen Geschlechtsmerkmale, indem sie die Wirkung von Testosteron imitieren und verstärken. Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon und gehört zur Gruppe der Androgene. Anabolika sind synthetische Derivate von Testosteron, die ebenfalls androgene Eigenschaften besitzen. Sie beeinflussen die männlichen Geschlechtsmerkmale auf verschiedene Weise:

Primäre Geschlechtsmerkmale

Während der Entwicklung des Fötus im Mutterleib fördert Testosteron die Bildung der männlichen Geschlechtsorgane wie Hoden und Penis. Anabolika können, wenn sie während dieser Zeit exogen zugeführt werden, einen ähnlichen Einfluss haben, obwohl dies nicht empfohlen wird und mit erheblichen Risiken verbunden ist.

Sekundäre Geschlechtsmerkmale

Testosteron ist verantwortlich für die Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerkmale während der Pubertät, wie beispielsweise:

  • Wachstum von Körper- und Gesichtsbehaarung
  • Vertiefung der Stimme
  • Zunahme der Muskelmasse und Körpergröße
  • Entwicklung der Adamspomelo

Anabolika können diese Merkmale verstärken, wenn sie während der Pubertät oder danach verwendet werden.

Sexuelle Funktion

Testosteron spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der sexuellen Funktion, einschließlich der Libido (sexuelles Verlangen) und der Erektionsfähigkeit. Anabolika können die sexuelle Funktion beeinflussen, indem sie die Testosteronwirkung nachahmen. Allerdings kann eine langfristige Verwendung von Anabolika zu einer verminderten Testosteronproduktion führen, da der Körper die endogene Produktion reduziert, wenn exogenes Testosteron oder seine Derivate zugeführt werden. In solchen Fällen kann die sexuelle Funktion beeinträchtigt werden, wenn die Anwendung von Anabolika beendet wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Anabolika zur Beeinflussung der Geschlechtsmerkmale erhebliche gesundheitliche Risiken birgt und in vielen Fällen illegal ist. Es ist ratsam, mit einem Arzt oder medizinischen Fachpersonal zu sprechen, wenn man Bedenken bezüglich der Geschlechtsmerkmale hat oder eine Therapie in Erwägung zieht.

Stimulation der Knochenbildung

Anabolika können auch die Knochenbildung stimulieren, was zum Teil auf ihre Fähigkeit zurückzuführen ist, die Wirkung von Testosteron nachzuahmen. Testosteron spielt eine wichtige Rolle bei der Knochengesundheit, da es direkt und indirekt die Knochenbildung und -dichte beeinflusst. Die Stimulation der Knochenbildung durch Anabolika erfolgt durch verschiedene Mechanismen:

  • Erhöhung der Osteoblastenaktivität: Osteoblasten sind Zellen, die für die Knochenbildung verantwortlich sind. Anabolika binden sich an Androgenrezeptoren in Osteoblasten, wodurch deren Aktivität erhöht und die Knochenbildung gefördert wird.
  • Beeinflussung des Knochenumbaus: Anabolika können den Knochenumbau beeinflussen, indem sie das Gleichgewicht zwischen Knochenbildung (durch Osteoblasten) und Knochenabbau (durch Osteoklasten) zugunsten der Knochenbildung verschieben. Dies kann zu einer erhöhten Knochenmasse und -dichte führen.
  • Erhöhung der Produktion von Wachstumsfaktoren: Anabolika können die Produktion von Wachstumsfaktoren wie Insulin-ähnlichem Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) und Wachstumshormon (GH) steigern. Diese Wachstumsfaktoren sind an der Knochenentwicklung und -wachstum beteiligt und fördern die Knochenbildung.
  • Steigerung der Kalziumaufnahme: Anabolika können auch die Kalziumaufnahme im Darm erhöhen, indem sie die Bildung des Proteins Calbindin fördern. Eine verbesserte Kalziumaufnahme ist wichtig für die Knochenbildung und -gesundheit, da Kalzium ein essenzieller Bestandteil von Knochengewebe ist.

Obwohl Anabolika die Knochenbildung stimulieren können, ist ihre Anwendung zur Behandlung von Knochenerkrankungen oder zur Verbesserung der Knochengesundheit im Allgemeinen nicht empfohlen, da sie mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden sind. In einigen Fällen können Anabolika jedoch unter ärztlicher Aufsicht zur Behandlung bestimmter Knochenerkrankungen verwendet werden, wie beispielsweise Osteoporose, bei der der Knochenabbau die Knochenbildung übersteigt. In solchen Fällen ist es wichtig, die Verwendung von Anabolika sorgfältig abzuwägen und engmaschig von medizinischem Fachpersonal überwacht zu werden.

Steigerung der Libido

Anabolika können die Libido, also das sexuelle Verlangen, steigern, indem sie die Wirkung von Testosteron imitieren und verstärken. Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon und spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Libido bei Männern und in geringerem Maße auch bei Frauen.

Die Steigerung der Libido durch Anabolika erfolgt durch die Bindung an Androgenrezeptoren im Hypothalamus und in anderen Bereichen des Gehirns, die an der Steuerung des sexuellen Verlangens beteiligt sind. Wenn Anabolika an diese Rezeptoren binden, imitieren sie die Wirkung von Testosteron und erhöhen dadurch das sexuelle Verlangen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Auswirkungen von Anabolika auf die Libido von der Dosis, der Dauer der Anwendung und dem spezifischen anabolen Steroid abhängen. In einigen Fällen kann die anfängliche Zunahme der Libido bei längerer Anwendung von Anabolika abnehmen oder sogar ins Gegenteil umschlagen. Das liegt daran, dass der Körper seine eigene Testosteronproduktion reduziert, wenn exogene Hormone zugeführt werden. Dies kann zu einem Testosteronmangel führen, der das sexuelle Verlangen und die sexuelle Funktion beeinträchtigen kann, sobald die Anwendung von Anabolika beendet wird.

Die Verwendung von Anabolika zur Steigerung der Libido ist nicht empfehlenswert, da sie mit erheblichen gesundheitlichen Risiken und Nebenwirkungen verbunden ist. Bei Problemen mit der Libido ist es ratsam, mit einem Arzt oder medizinischen Fachpersonal zu sprechen, um die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und geeignete Behandlungsansätze zu finden.

Verstärkte anabole Wirkung dank Testosteron

Anabolika ahmen die Wirkung von Testosteron nach und sorgen somit für eine verstärkte anabole Wirkung. Das bedeutet, dass sie den Aufbau von Körpersubstanz, insbesondere von Muskeln, fördern. Sie erhöhen die Proteinsynthese und fördern die Einlagerung von Stickstoff in die Muskulatur. Dadurch wird das Muskelwachstum beschleunigt und die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert.

Die Schattenseiten – Nebenwirkungen und Risiken

Anabolika sind nicht ohne Risiko. Die missbräuchliche Verwendung dieser Substanzen kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen. Dazu gehören unter anderem:

  • Akne und fettige Haut
  • Leberschäden
  • Nierenschäden
  • Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Stimmungsschwankungen und psychische Probleme
  • Vergrößerung der Brustdrüsen bei Männern (Gynäkomastie)
  • Schrumpfung der Hoden und verminderte Fruchtbarkeit bei Männern
  • Menstruationsstörungen und Störungen der Eierstockfunktion bei Frauen
  • Vermännlichung (Vermehrung von Körperbehaarung, tiefe Stimme) bei Frauen
  • Wachstumsstörungen bei Jugendlichen

Legalität und Alternativen

Anabolika sind in vielen Ländern, einschließlich Deutschland, verschreibungspflichtig und dürfen nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden. Der Handel, Besitz und die Verwendung ohne Rezept sind strafbar. In einigen Ländern sind Anabolika jedoch leichter erhältlich und daher weit verbreitet.

Doch es gibt Alternativen! Wenn du auf der Suche nach einer legalen und gesünderen Möglichkeit bist, deinen Körper in Form zu bringen und deine sportlichen Ziele zu erreichen, dann gibt es zahlreiche natürliche Ergänzungsmittel und Methoden, die du ausprobieren kannst. Dazu gehören:

  • Eine ausgewogene Ernährung mit viel Protein, um das Muskelwachstum zu fördern
  • Regelmäßiges und gezieltes Krafttraining
  • Ausreichend Schlaf und Erholung, um dem Körper die Chance zu geben, sich zu regenerieren und Muskeln aufzubauen
  • Natürliche Testosteron-Booster, wie Tribulus Terrestris, Maca oder Zink
  • Ergänzungsmittel wie Kreatin, BCAAs (verzweigtkettige Aminosäuren) oder Proteinshakes, um die Leistungsfähigkeit und das Muskelwachstum zu unterstützen

Anabolika – ein riskanter Weg zum Erfolg

Anabolika mögen zwar auf den ersten Blick verlockend erscheinen, um schnelle Erfolge beim Muskelaufbau und der Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit zu erzielen. Doch die zahlreichen Risiken und Nebenwirkungen sollten nicht unterschätzt werden. Die illegale Verwendung von Anabolika ist zudem strafbar und kann weitreichende Folgen haben.

Daher ist es wichtig, auf gesunde, legale und nachhaltige Alternativen zurückzugreifen, um deine sportlichen Ziele zu erreichen. Mit einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßigem Training und natürlichen Ergänzungsmitteln kannst du deinem Traumkörper auf gesunde Weise näherkommen. Denke immer daran: Deine Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen!

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